Žumberak (Gebiet)

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Žumberak auf Kroatischer Seite nahe Krašić
Žumberak Eko Selo (Öko-Dorf)

Der Žumberak (slowenisch Gorjanci) ist eine Hügel- bzw. Berglandschaft im Grenzgebiet zwischen Slowenien und Kroatien mit einer Fläche von 212 Quadratkilometer. Die höchste Erhebung des Gebiets ist kroatisch Sveta Gera (slowenisch Trdinov vrh) mit 1178 Metern. Der kroatische Teil des Žumberak ist ein Teilgebiet der Gespanschaft Zagreb, der slowenische Teil gehört zu den Regionen Dolenjska und Bela krajina.

Geschichte

Der kroatische Name ‚Žumberak‘ leitet sich von der Burganlage oberhalb der gleichnamigen Ortschaft Žumberak ab.

Der Žumberak oder die Gorjanci wurde schon zu Zeiten der Kelten und Römer besiedelt. Viele Ortschaften liegen auf einer Höhe von 400 m über dem Meeresspiegel. Geografisch und geologisch ist der Žumberak ein ausgeprägtes Karstgebiet mit entsprechender Vegetation. Dieses wird durch Höhlen, Klüfte und Karstflüsse gekennzeichnet. Die Wälder des Žumberak sind überwiegend mit Buchen und Kastanien bewaldet.

Die Besiedlung des Žumberak erfolgte durch Kroaten zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert. Zunächst blieb der Žumberak ein Teilgebiet Kroatiens. Seit der Gründung des Bistums Zagreb im Jahre 1094, unterstand dieses Gebiet der Gerichtsbarkeit des neuen Bistums. Durch den ungarischen König Andreas II. wurde der Žumberak im 13. Jahrhundert in die slowenische Krain, mit den dazugehörenden Ortschaften von Metlika und Črnomelj, angeschlossen. Im 14. Jahrhundert kam es zu Gebietsstreitigkeiten zwischen dem Erzbistum Zagreb und dem Erzbistum Gorizia, dass zum Patriarchat von Aquileja gehörte. Diesbezüglich verblieb der Žumberak kirchenrechtlich bis zum Jahr 1784 Teil des Patriarchats von Aquileja. Ab dem Jahr 1784 wurde das Gebiet dem Erzbistum Zagreb erneut teilweise angegliedert.

Bevölkerung

Infolge von Verwüstungen in den Türkenkriegen in der Mitte des 15. Jahrhunderts verloren das Gebiet des Žumberak sowie die angrenzende slowenische Bela Krajina einen großen Teil ihrer Bevölkerung. Um die Flucht der Landbevölkerung aufzuhalten, wurden durch die Habsburger Monarchie zum Schutz der neu entstandenen Militärgrenze erstmals im Jahre 1530 Uskoken angesiedelt. Diese Wehrbauern waren vor Allem Kroaten aus den Gebieten Bosniens und der Herzegowina und verschiedene Volksgruppen orthodoxer Christen, zusammengefasst als Walachen[1][2] darunter auch Serben[3] aus den osmanisch besetzten Gebieten der Balkanhalbinsel die ab 1527 dorthin flohen. 1578 wurde der Žumberak eine Verwaltungseinheit des Kapitanats von Slunj und in die Kroatische Militärgrenze eingegliedert. Die Mehrheit der Bevölkerung in diesem Gebiet ist bis heute konfessionell griechisch-katholisch und gehört kirchenrechtlich dem Bistum Križevci an.[4] Die älteste griechisch-katholische Gemeinde im Žumberak, St. Nikolaus, befindet sich in der Ortschaft Badovinci und wurde im Jahre 1620 gegründet.

Siehe auch

Belege

  1. [1], Uskoken, Artikel von Ruth Simon Humboldt-Universität zu Berlin, abgerufen am 23. Januar 2009.
  2. 1408 Zuerst kamen die Türken, danach die Uskoken, Ausstellungskatalog des Bela krajina Museums Metlika, 2008
  3. 1408 Zuerst kamen die Türken, danach die Uskoken, Ausstellungskatalog des Bela krajina Museums Metlika, 2008
  4. vgl. Uskočki vapaj za spasom (Memento vom 16. Februar 2008 im Internet Archive), Reportage über die griechisch-katholische Bevölkerung des Žumberak durch die Kirchenzeitung des Erzbistums Zagreb, Glas Koncila, Artikel vom 25. Juni 2006, abgerufen am 16. August 2008.

Weblinks